Business Prozess Management (BPM) Prozess Geschäftsprozess (Business Process, BP) Vorgehensmodelle Unternehmensmodell und Prozesslandkarte Prozessmodelle © koch.management 2013 BPM - MODELLE
(engl. auch Business Process Management - BPM) hat sich als wichtiger Teilbereich der Wirtschaftsinformatik (respektive der Informations-System-Forschung) etabliert. Während frühere Arbeiten , getrieben von Betriebs- und Ingenieur-Wissenschaften, Analyse und Optimierung von Prozesse fokussierten, kennzeichnet Prozessmanagement heute eine ganzheitlichere Sichtweise. Prozessmanagement wird demzufolge als Managementdisziplin verstanden, die Unternehmen befähigen soll, Prozesse systematisch und kontinuirlich an strategische Vorgaben und Rahmenbedingungen anzupassen. Der Prozess ist eine durch ein Ereignis ausgelöste Folge von Aktivitäten und/oder Zuständen, die in einen Endzustand mündet. Prozessmanagement wird in Theorie und Praxis je nach Perspektive unterschiedlich thematisiert. Grundsätzlich kann es als Aufgabengebiet verstanden werden, das die Planung, Durchsetzung und Kontrolle von Unternehmensprozessen zum Gegenstand hat. Im Kontext der jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin (Organisationstheorie, Wirtschaftsinformatik, Managementlehre etc.) wird der Begriff „Prozess“ sehr unterschiedlich definiert. Auch hat sich bislang keine einheitliche Sichtweise des betriebswirtschaftlichen Prozessbegriffs herausgebildet. Die Definition des Prozesses im Rahmen von Qualitätsmanagement ist zu allgemein gehalten und eignet sich nicht für das Konzept des Prozessmanagements. Ein Geschäftsprozess besteht aus der funktions- und organisationsübergreifenden Verknüpfung wertschöpfender Aktivitäten, die von Kunden erwartete Leistungen erzeugen und die aus der Geschäftsstrategie abgeleiteten Prozessziele umsetzen. Nicht die Input-Output-Beziehung, die bei dem Prozessbegriff im Vordergrund steht, sondern die Anforderungs-Leistungs-Beziehung charakterisiert somit einen Geschäftsprozess. Die zentrale Leitlinie und ein weiteres Charakteristikum des Geschäftsprozesses ist die Kundenorientierung. Kunden sind in diesem Fall nicht nur externe Kunden bzw. der Endabnehmer, sondern auch interne Kunden.

  

Für das Prozessmanagement existieren unterschiedliche zeitliche Vorgehensmodelle, die im Rahmen eines Projektmanagements eigenständig oder mit Hilfe vorgegebener Modelle (z.B.generischer BPM - Prozesslebenszyklus) und Standards (z.B. ISO 9001) erstellt werden. Es können z.B.folgende Phasen unterschieden werden: Vorgehensmodell Top Down Vorgehensmodell in vier Phasen Reifegradmodelle Entscheidungsunterstützung   In einzelnen Phasen des Vorgehensmodells werden Modelle auf Unternehmensebene (Unternehmensmodelle) oder darunter (z.B. im Fachbereich) erstellt; sie beziehen sich vorrangig auf Geschäftsprozesse (Fachbereich, IT-Bereich) Produkte und Organisationseinheiten Die Umsetzung der Modelle für die betriebliche Nutzung erfolgt durch IT-Service-Leistungen. Der Begriff Geschäftsprozess wird  entsprechend ISO 9000 ff.in die Klassen Managementprozesse, Kerngeschäftsprozesse und Supportprozesse unterteilt. Das Unternehmensprozessmodell - als Prozessmodell auf Unternehmensebene -  gliedert sich dann in Führungs(Management)-, Leistungs(Performance)- und Unterstützungs(Support)-Prozesse.  Verbreitet ist die Ansicht, dass alle Leistungsprozesse gleichzeitig Kernprozesse sind; somit wäre  die Prozesslandkarte, die  aus Management-, Kern(Core)- und Supportprozessen besteht, mit dem Unternehmensprozess identisch. Eine andere Orientierung liegt bei der Klassenunterteilung nach dem Wertschöpfungsmodell von  PORTER vor. Kernprozesse werden demnach auch als Ausführungs-, Primär- oder Wertschöpfungsprozesse bezeichnet; sie umfassen  alle End-to-end-Prozesse, die darauf abzielen, dem Kunden bedürfnisgerechte Produkte  bereit zustellen, sind also der eigentliche Geschäftszweck des Unternehmens.  Dies ist beispielsweise bei einem Automobilbauer die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb; bei einer Bank die Vergabe von Krediten oder Ausgabe von Wertpapieren und bei einem Energieversorger die Erstellung und Verteilung von Strom, Wasser oder Gas. Kernsprozesse sind im Unterschied zu Management- und Supportprozessen branchenspezifisch. Im Unternehmensprozessmodell bzw. der Prozesslandkarte (Auswahlbranche: Machinenbau) ergeben sich z.B. die folgenden Prozesse. Managementprozesse: Unternehmensleitung (Führung und Strategie, Geschäftsplanung, Leitlinien, Zielüberwachung), Finanz- und Rechnungswesen (Controlling, Finanzplanung, Kreditoren/ Debitoren, Anlagenbuchhaltung), Personalwesen (Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterfortbildung, Mitarbeiterverwaltung, Mitarbeiterzufriedenheit) Managementsysteme (IT, Qualität, Umwelt, Sicherheit und Gesundheit, Managementbewertung, Maßnahmenmanagement, Prozessoptimierung) Kernprozesse (branchenspezifisch) Marketing, Vertrieb, Auftragsvorbereitung, Forschung und Entwicklung, Beschaffung, Produktion, Kundenservice, Lager und Versand Supportprozesse: Beschwerdemanagement (Kundenzufriedenheit, Handhabung von Beanstandungen, Handhabung interner Fehler), Dokumentation (Genehmigungswesen, Lenkung von Aufzeichnungen, Lenkung von Dokumentationen), Gesundheit-Umwelt-Sicherheit (Abfallmanagement, Umweltbeauftragter, Sicherheitsbeauftragter, Sicherheitsfachkraft, Betriebsarzt), Logistik (Beschaffung, Materialwirtschaft, Wareneingang), Technik (EDV, zentrale Werkstatt, Qualitätssicherung, Prüfmittelüberwachung). Wertschöpfungsmodell nach Porter Unternehmesmodelle Prozesslandschaft

 

Ein Kernelement im Prozessmanagement ist die Spezifikation von Unternehmensprozessen. Hinsichtlich der Beschreibungssprachen existiert grundsätzlich ein Trade-off. Während natürlich-sprachliche Beschreibungen relativ intuitiv und leicht verständlich sind, lassen sie große Freiheitsgrade hinsichtlich des Ausdrucks zu und bleiben damit zu ungenau für zielgerichtete Analysen. Formale Sprachen unterstützen zwar solche Analysen, sind aber nur für relativ wenige Experten verständlich. Die Verbreitung von Methoden des Prozessmanagements in Fachabteilungen von Unternehmen ist daher eng verbunden mit Methoden der semi-formalen Spezifikation von Unternehmensprozessen. Als Beispiel ist die Methode der Ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK) zu nennen, die Studien zufolge zu den am meisten genutzten Sprachen im Prozessmanagement zählt. Heute sind Sprachen zur Prozessmodellierung einer weitgehenden Standardisierung unterzogen. Beispiele sind hier die Sprachen der Unified Modelling Language (UML), sowie der Business Process Modeling Notation (BPMN). International auch verbreitet ist die Integrated Definition (IDEF3). Beim generischen BPM- Prozesslebenszyklus analysieren und designen fachlich orientierte Anwender ihre Prozesse mithilfe von Modellen. Die IT-Abteilung bekommt die fachlichen Modelle zur Verfügung gestellt und konzentriert sich auf die IT-technische Implementierung durch die Anreicherung und Anpassung der Modelle mit technischen Informationen. Ziel ist es, eine anschließende Ausführbarkeit sicherzustellen. Auf Basis des Controllings werden mögliche Verbesserungspotenziale ermittelt und ein neuer Durchlauf des Zyklus, beginnend mit der Analyse, angestoßen. Die Abbildung  stellt diesen Entwicklungszyklus - für Fachbereich und IT gleichbleibend-grafisch dar. Flussdiagramm (Workflow) Ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK) Business Process Modeling Notation (BPMN)
  Prozess-Assessment und  Zertifizierungen von Unternehmensprozessen mit dem Schwerpunkt auf der Softwareentwicklungen werden nach ISO /IEC15504 durchgeführt. Die Verbesserung von Prozessen der eigenen Organisation (Process Improvement) einerseits und die Bestimmung der Prozessfähigkeit von Lieferanten (Capability Determination) andererseits bilden die Kernpunkte dieser Norm. Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPKs) dienen zur Modellierung von Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen einer Organisation. Durch eine Modellierungssprache werden diese grafisch dargestellt. Business Process Management Notation (BPMN) ist eine grafische Spezifikationssprache zur visuellen Dokumentation der Struktur, der Organisation sowie des Verhaltens eines Unternehmens. Mit den Grundsätzen ordnungsmäßiger Modellierung (GOM) ist ein methodischer Ordnungsrahmen geschaffen worden, der die Erstellung von Prozessmodellen in Bezug auf Klarheit, Konsistenzsicherung und Qualität unterstützt. Modellierung, Monitoring, Reporting und Dokumentation, gegebenenfalls auch die Führung von Mitarbeitern (Prozessbeteiligten), erfolgen im Prozessmanagement IT- gestützt. Zunehmend wird dabei Cloud Computing, als web-basierter dynamischer IT- Service genutzt, z.B. für Geschäftsprozesse in der Public Cloud und als Business-Process- as-a-Service (BPaaS)
Startseite Management Leistungen Lösungen Ressourcen Kooperation Über uns Aktuelles Impressum Kontakte koch.management
Management  Systeme  Prozesse
© koch.management 2013 Wer macht was, wann, wie und womit ? ISO/IEC 15504 Modellierungssprachen EPK BPMN GOM IT-Support Strategische Steuerung Prozessorientiertes IM Entwicklung BPM Zwei BPM-Ansätze koch.management
„Wer macht was, wann, wie und womit, mit welchem Aufwand (Kosten) und welchem Ergebnis (Mehrwert) ?” ist eine zentrale Fragestellung bei der Einführung eines Prozessmanagement-Systems.
BPM - Geschäftsprozess - Vorgehensmodelle - Prozessmodelle
Die strategische Steuerung von Behörden ist eine entscheidende Stellschraube, um die Leistungsfähigkeit der Verwaltung zu verbessern. Zum einen ist es eine Kernaufgabe für die Verwaltung, ihre Leistungen im Interesse der Gesellschaft in hoher Qualität und unter möglichst geringem Ressourceneinsatz zu erbringen. Zum anderen haben kontinuierliche Stellen- und Budgetkürzungen die Verwaltung vor immer neue Herausforderungen gestellt. Zusätzlicher Veränderungsdruck entsteht aktuell durch die Auswirkungen der Finanzkrise, für deren Bewältigung auch die Verwaltung durch Einsparungen ihren Beitrag leisten muss. Aber auch der demografische Wandel, eine steigende Komplexität infolge einer zunehmenden Europäisierung und Globalisierung erfordern die konsequente Nutzung aller Effizienzpotenziale bei Gewährleistung einer hohen Qualität des Verwaltungshandelns. Der Begriff „Prozessorientiertes Informationsmanagement (IM)“ bezieht sich zum einen auf die Unterstützung der Geschäftsprozesse durch das Informationsmanagement und zum anderen auf den Prozess der Leistungserstellung als Serviceunterstützungsprozess.  Der Ansatz des prozessorientierten Informationsmanagements verfolgt das Ziel, die Informationsinfrastruktur im Unternehmen auf die konsequente Unterstützung der Geschäftsprozesse auszurichten. Damit wird das Informationsmanagement zu einem wesentlichen Bestandteil des Prozessmanagements. Neben dieser Auffassung hat sich ein weiteres Verständnis von prozessorientiertem Informationsmanagement herausgebildet, nämlich die Fokussierung auf den Leistungserstellungsprozess des Informationsmanagements. Dieser wird als Serviceunterstützungsprozess eigenständiges Gestaltungsobjekt des Prozessmanagements. Ausrichtung des Informationsmanagements an den Geschäftsprozessen Bedingungen für ein prozessorientiertes Informationsmanagement IT-Prozess-Management Ausgangspunkt von Business- Process-Management (BPM)  war die  Betriebswirtschaftslehre, die im Gegensatz zum Taylorismus den Geschäftsprozess vom Kunden her und zum Kunden hin betrachtet. Kennzeichnend für das Prozessmanagement ist eine ablauforientierte Sichtweise bei der Analyse und Gestaltung von Unternehmensaufgaben. Für die Entwicklung des heutigen Verständnisses von Prozessmanagement werden insbesondere zwei Ansätze als richtungsweisend erachtet. BPM-Ansätze und ihre Ausrichtung
Prozesse