Ausgangspunkt von Business-Process-Management (BPM) war die Betriebswirtschaftslehre,
die im Gegensatz zum Taylorismus den Geschäftsprozess vom Kunden her und zum Kunden hin
betrachtete.
Die Industrialisierung führte zunächst zu einer Zusammenfassung ähnlicher Tätigkeiten in
Organisationseinheiten (-blöcken) wie Marketing, Verkauf, F&E, Beschaffung, produktion, etc.
Diese vertikalen Organisationsblöcke wurden in sich betriebswirtschaftlich optimiert und mit
der Einführung von betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware so auch zunächst in den IT-Systemen
abgebildet. Organisationen, die wenigen Veränderungen ausgesetzt sind, können sich auch heute noch mit
dieser Gliederung aufstellen.
Der Wettbewerb zwang die Unternehmen, die Bedürfnisse ihrer Kunden stärker zu berücksichtigen und ihre
kundenorientierten Prozesse kontinuierlich zu verbessern, indem die entsprechenden horizontalen
Geschäftsprozesse, welche die vertikalen Blöcke verbinden, ständig optimiert werden.
Die IT konnte bis Anfang des neuen Jahrtausends die vertikalen Tätigkeitsfelder sehr gut unterstützen. Die
kontinuierlichen Veränderungen, die eine wettbewerbsorientierte Prozessgestaltung mit sich bringt, stellten die
IT vor neue Aufgaben, deren Umsetzung sich immer schwieriger und aufwendiger gestaltete. Die IT wurde in
dieser Phase zu einem den Wandel behindernden Faktor.
Erst mit serviceorientierten Architekturen (SOA) und Geschäftsprozessmodellen boten sich in den letzten
Jahren Technologien an, die den prozessorientierten Wandel kostengünstig und zeitnah unterstützen können.
Damit führen sie die geschäftliche Notwendigkeit flexibler Entwicklungsfähigkeit mit den technischen
Möglichkeiten der IT wieder zusammen.
Neue BPM-Technologien, die erst in der Einführungsphase sind, ermöglichen den Fachabteilungen von nun an,
ihre Prozesse genauso selbstverständlich zu pflegen wie ein Spreadsheet (Kalkulationstabelle) oder eine
Abteilungs-Wiki. Geschäftlicher Wandel kann auch bei Wertschöpfung mit großem IT-Anteil schneller erfolgen.
Organisationsgestaltung
BPMS (Business Process Management Suite)
BPMSkann definiert werden als eine neue Kategorie von Unternehmenssoftware (Software as a Service), die es
ermöglicht Gruppen von miteinander verbundenen Aktivitäten, zu modellieren, zu implementieren und zu
verwalten; d. h., die es erlaubt, bei Prozessen jeglicher Art, entweder innerhalb der Abteilungen oder des
gesamten
Unternehmens, erweiterte Prozessaufgaben darzustellen, unter Beteiligung von Kunden, Lieferanten und
anderen Ressourcen.
ISO/IEC 15504
Prozess-Assessment und
Zertifizierungen von
Unternehmensprozessen mit
dem Schwerpunkt auf der
Softwareentwicklungen werden
nach ISO /IEC15504
durchgeführt. Die Verbesserung
von Prozessen der eigenen
Organisation (Process
Improvement) einerseits und
die Bestimmung der
Prozessfähigkeit von
Lieferanten (Capability
Determination) andererseits
bilden die Kernpunkte dieser
Norm.
EPK Ereignisgesteuerte
Prozesskette
EPK dienen zur Modellierung
von Geschäftsprozessen und
Arbeitsabläufen
einer Organisation. Durch eine
Modellierungssprache werden
diese grafisch
dargestellt.
BPMN Business Process
Modeling Notation
BPMN ist eine grafische
Spezifikationssprache zur
visuellen Dokumentation
der Struktur, der Organisation
sowie des Verhaltens eines
Unternehmens.
Grundsätze der
Prozessmodellierung
Mit den Grundsätzen
ordnungsmäßiger Modellierung
(GOM) ist ein methodischer
Ordnungsrahmen
geschaffenworden, der die
Erstellung von Prozessmodellen in
Bezug auf Klarheit,
Konsistenzsicherung und Qualität
unterstützt.
IT - Support
Modellierung, Monitoring,
Reporting und Dokumentation,
gegebenenfalls auch die
Führung von Mitarbeitern
(Prozessbeteiligten), erfolgen
im Prozessmanagement IT-
gestützt. Zunehmend wird
dabei Cloud Computing, als
web-basierter dynamischer IT-
Service genutzt, z.B. für
Geschäftsprozesse in der Public
Cloud und als Business-Process-
as-a-Service (BPaaS)
Qualitätsmanagement
Umweltmanagement
Sicherheits- und
Gesundheitsmanagement
Management Systeme Prozesse
Wer macht was, wann,
wie und womit ?
„Wer macht was, wann, wie und
womit, mit welchem Aufwand
(Kosten) und welchem Ergebnis
(Mehrwert)?” ist eine
zentrale Fragestellung bei der
Einführung eines
Prozessmanagement-Systems,
welches anhand eines Vorgehens-
Modells erfolgt.
Historie und Entwicklungsstand
Strategische Steuerung
Die strategische Steuerung von
Behörden ist eine entscheidende
Stellschraube, um die
Leistungsfähigkeit der Verwaltung
zu verbessern. Zum einen ist es
eine Kernaufgabe für die
Verwaltung, ihre Leistungen im
Interesse der Gesellschaft in
hoher Qualität und unter
möglichst geringem
Ressourceneinsatz zu erbringen.
Zum anderen haben
kontinuierliche Stellen- und
Budgetkürzungen die Verwaltung
vor immer neue
Herausforderungen gestellt.
Zusätzlicher Veränderungsdruck
entsteht aktuell durch die
Auswirkungen der Finanzkrise, für
deren Bewältigung auch die
Verwaltung durch Einsparungen
ihren Beitrag leisten muss. Aber
auch der demografische Wandel,
eine steigende Komplexität
infolge einer zunehmenden
Europäisierung und Globalisierung
erfordern die konsequente
Nutzung aller Effizienzpotenziale
bei Gewährleistung einer hohen
Qualität des Verwaltungshandelns.
Prozessorientiertes
Informationsmanagement
Der Begriff „Prozessorientiertes
Informationsmanagement“
bezieht sich zum einen auf die
Unterstützung der
Geschäftsprozesse durch das
Informationsmanagement und zum
anderen auf den Prozess der
Leistungserstellung als
Serviceunterstützungsprozess.
Der Ansatz des
prozessorientierten
Informationsmanagements
verfolgt das Ziel, die
Informationsinfrastruktur im
Unternehmen auf die konsequente
Unterstützung der
Geschäftsprozesse auszurichten.
Damit wird das
Informationsmanagement zu
einem wesentlichen Bestandteil
des Prozessmanagements.
Neben dieser Auffassung hat sich
ein weiteres Verständnis von
prozessorientiertem
Informationsmanagement
herausgebildet, nämlich die
Fokussierung auf den
Leistungserstellungsprozess des
Informationsmanagements. Dieser
wird als
Serviceunterstützungsprozess
eigenständiges Gestaltungsobjekt
des Prozessmanagements.
Ausrichtung des
Informationsmanagements an den
Geschäftsprozessen
Bedingungen für ein
prozessorientiertes
Informationsmanagement
IT-Prozess-Management
BPMS