Managementsysteme
Management Systeme Prozesse
Was ist Projektmanagement?
In den letzten Jahren hat das Projektmanagement laufend an Bedeutung gewonnen. Dies
ist oft dadurch begründet, dass die modernen Unternehmen schnell und flexibel auf neue
Anforderungen reagieren müssen.
Eine völlig neue Aufgabenstellung erfordert zumeist die Zusammenarbeit von Spezialisten
aus ganz unterschiedlichen Bereichen und Fachgebieten. Hier bietet sich Projektarbeit an:
Sie sorgt für mehr Flexibilität, denn sie geht über das gewohnte Tagesgeschäft hinaus. Projektarbeit hat
damit den Vorteil, schnell und zielgerichtet gemeinsame Lösungen zu finden.
Andererseits ist ein Projekterfolg nicht garantiert, denn die Inhalte eines Projektes sind im Gegensatz zu
Arbeitsabläufen, die schon lange und regelmäßig in der Praxis durchgeführt werden, immer wieder neu.
Selbst wenn mehrere Lösungswege erarbeitet werden, ist deren Ergebnis zu Projektbeginn oft noch nicht
kalkulierbar.
Aus diesem Grund ist es wichtig, auf eine verlässliche Planung des Vorhabens, konkrete Zusagen für die
benötigten Ressourcen und vor allem klare Spielregeln in der Projektarbeit (siehe auch: Vorlagen,
Checklisten und Tipps zum Projektmanagement) zugreifen zu können.
Diese Tätigkeiten werden unter dem Begriff Projektmanagement zusammengefasst:
Projektmanagement umfasst die Organisation, Planung, Steuerung und Überwachung aller Aufgaben und
Ressourcen, die notwendig sind, um die festgelegten Projektziele zu erreichen.
Projektmanagement ist eine Führungsaufgabe, die von den Ausführungsaufgaben der operativen Projektarbeit
abzugrenzen ist.
Was ist ein Projekt?
Die Einstufung einer Aufgabe als Projekt wird oft missverständlich vorgenommen. In der Regel sollte eine
Aufgabe nur dann in Form eines Projektes durchgeführt werden, wenn sie die folgenden Rahmenbedingungen
erfüllt:
Die Aufgabe
ist einmalig, d.h. keine routinemäßige Aufgabe innerhalb des Tagesgeschäftes,
ist neuartig,
hat zeitliche, finanzielle und personelle Rahmenbedingungen einzuhalten,
ist fachlich und organisatorisch komplex,
verfügt über eindeutige Zielvorgaben hinsichtlich der vereinbarten Ausprägung und Qualität,
wird in Teamarbeit häufig von interdisziplinären und hierarchieübergreifenden Projektteams umgesetzt.
Projekte erfolgreich umsetzen
Ein Projekt ist erfolgreich zu nennen, wenn die im Projekt-Auftrag definierten Leistungen in geplanter Zeit
mit den geplanten Ressourcen und im vorgegebenen Budgetrahmen erbracht werden.
Aber aufgepasst: Dadurch, dass ein Projekt einzigartig und komplex ist birgt es auch das Risiko, nicht zum
gewünschten Erfolg zu führen.
Diese Gefahr zu scheitern kann aber durch ein sorgfältiges Projektmanagement deutlich verringert werden.
Denn durch sie ist gewährleistet, dass
die unterschiedlichen Beteiligten abgestimmt mitwirken,
die Komplexität der Aufgabe durch eine Strukturierung vermindert wird,
die Inhalte des Projektes sinnvoll gegliedert und damit übersehbar und handhabbar werden,
die Ziele erreicht und
dabei weder der zeitliche noch der finanzielle Rahmen überschritten werden.
Zum Projekterfolg tragen letztlich sehr unterschiedliche Punkte bei. Dies reicht von fachlichen
Fragestellungen über organisatorische Vereinbarungen bis hin zu zwischenmenschlichen Aspekten.
Projektorganisation
Ein Projekt ist also nicht im üblichen Tagesgeschäft abzuwickeln, sondern hat eigene Spielregeln.
Eine geeignete Projektorganisation hilft dabei, Reibungsverluste und Zeitverzögerungen im Projekt
minimieren. Sie dient dazu,
eine klare Zuordnung von Aufgaben, Verantwortungen und Kompetenzen schaffen
die Zusammenarbeit, Kommunikation und die Abstimmung der am Projekt Beteiligten steuern
und eine schnelle Anpassung des Projektes an geänderte Rahmenbedingungen oder Ziele gewährleisten.
Projektaufbauorganisation (Projekt-Aufgaben und -Verantwortlichkeiten festlegen)
Gerade, wenn es darum geht, in zeitlich begrenzten Einzelaufgaben interdisziplinär und
bereichsübergreifend zusammenzuarbeiten, sind flexible Organisationsformen im Unternehmen notwendig,
um z.B. die direkte Kooperation von Spezialisten zu ermöglichen. Die Einbindung von Personen aus
unterschiedlichen Fachgebieten, Organisationsformen und Rangebenen wirft die Frage nach einer
eindeutigen Projektverantwortung auf. Dazu besteht die Notwendigkeit zu raschem Informationsaustausch
und enger Kommunikation.
Zur gemeinsamen Bewältigung eines Projektes ist es darum von Anfang an notwendig festzulegen, welche
Personen am Projekt teilnehmen sollen. Es muss entschieden werden, in welcher Funktion sie mitarbeiten,
wofür sie die Verantwortung tragen und welche Befugnisse sie haben. Auch der Informationsfluss zwischen
den Projektbeteiligten muss geregelt sein.
Die Kommunikation im Projekt-Team wird häufig für eine Selbstverständlichkeit gehalten; man geht davon
aus, dass sich dies quasi automatisch einspielt. Doch auch bei diesem Thema können Regelungen hilfreich
sein, durch die sich die Projektbeteiligten auf längere Zeit betrachtet viel Arbeit sparen.
Es hat sich bewährt, in einer Projektaufbauorganisation bestimmte Aufgaben- und Verantwortungsbereiche
bzw. Projekt-Rollen festzulegen:
Der Auftraggeber ist die Person oder auch Personengruppe, die das Projekt finanziert. Er ist damit der
wesentlichste Entscheidungsträger und trägt die Erfolgsverantwortung für das Projekt.
Der Projektausschuss (oft auch als Lenkungsausschuss bezeichnet) repräsentiert den Auftraggeber und ist als
das höchste Gremium für das strategische Management des Projektes zuständig. Er trifft die grundlegenden
Entscheidung zum Ziel und Umfang des Projektes
Die Projektleitung ist für das operative Management des Projektes zuständig.
Das Projektteam leistet die fachliche Projektarbeit.
Projektablauforganisation (Projektstruktur planen)
In der Praxis hat es sich durchgesetzt, den Projektablauf in unterschiedliche Phasen zu strukturieren. Eine
solche Planungsweise hilft dabei, bewertbare Zwischenergebnisse im Projekt zu erarbeiten - dies senkt das
Projektrisiko beträchtlich. Auch wird es auf der Basis von Meilensteinergebnissen und Planungsabweichungen
deutlich einfacher, über Weichenstellungen im Projektverlauf zu diskutieren und zu entscheiden.
Ziel der Phasenplanung ist es, Transparenz über den Projektfortschritt herzustellen.
Projektmanagement
Projektmanagement
Praxisleitfaden
Projekte sind wichtige Vorhaben, oft
mit langfristiger Wirkung. Ihre
Durchführung verursacht erheblichen
Aufwand. Projektmanagement stellt
das Potenzial bereit, um diese
Vorhaben erfolgreich, zeitgerecht und
wirtschaftlich durchzuführen.
Der Bundesrechnungshof (BRH) hat in
seinen Bemerkungen 2007 zur
Haushalts- und Wirtschaftsführung die
Bedeutung einer strukturierten
Vorgehensweise für einen
erfolgreichen Projektverlauf
hervorgehoben und die kritischen
Erfolgsfaktoren benannt. Projekte
können nur wirtschaftlich
durchgeführt werden, wenn hierbei
ein besonderes Augenmerk auf die
Bedeutung von Terminen, Zeit,
Kosten, Ressourcen und Qualität
gelegt wird.
Dieser Leitfaden soll
Projektmanagement in der
öffentlichen Verwaltung unterstützen
und durch einheitlich definierte
Begriffe und Konzepte das Verständnis
sowie die Zusammenarbeit über
Behörden- und Ressortgrenzen hinweg
sowie den Erfahrungsaustausch und
das Benchmarking erleichtern.
Der Leitfaden berücksichtigt
die DIN 69901 für Projektmanagement
und
das neue Fortbildungs- und
Qualifizierungskonzept für
Projektmanagement der
Bundesakademie für öffentliche
Verwaltung (BAköV).